Stark aufspielende dritte Mannschaft trotzt den favorisierten Schleswigern einen Punkt ab

Die Voraussetzungen waren alles andere als rosig, nachdem die Glücksburger bedingt durch den Ausfall von Leistungsträger Janis Stöckmann arg ersatzgeschwächt in die Höhle des Löwen nach Schleswig reisen mussten. Eine geschlossene und kämpferische Mannschaftsleistung „verhagelte“ den Schleswigern jedoch die „Ernte“ und die sichergeglaubten zwei Punkte. „Dieses Unentschieden ist ein gefühlter Sieg!“, verkündete der „Tagessieger“ Jo Bock freudestrahlend und nicht ohne Stolz in seiner Stimme, während er etliche Liter seines nimmer endenden Vorrats „isotonischer Getränke“ zwischen „Freund und Feind“ nach dem Spiel aufteilte.

Jo hatte auch allen Grund, stolz zu sein. Gleich im ersten Spiel des Tages setzte er im 1. Herrendoppel zusammen mit dem Mannschaftskapitän und nicht minder stark aufspielenden Peter Langenkemper ein Zeichen für das ganze Team, als sie in einem hart umkämpften Dreisatzspiel den ersten Punkt für den Aussenseiter markierten. Diese couragierte Leistung ließ das Fehlen von Janis Stöckmann gänzlich vergessen und setzte zusätzliche Kräfte bei dem Rest der Mannschaft frei.

So konnten der wiedergenesene Holger Cherubin und Piet Leckl-Niemann im 2. Herrendoppel sogar noch einen draufsetzen und ebenfalls einen Dreisatzsieg verbuchen. Hiernach sah es allerdings lange Zeit nicht aus. Den taktisch klug spielenden Schleswigern gelang es im entscheidenden dritten Satz, Piet Leckl-Niemann fast gänzlich aus dem Spiel zu nehmen. Bis zum 15:16 mussten die sich verbissen der drohenden Niederlage erwehrenden Glücksburger Protagonisten ständig einem Rückstand hinterherlaufen, als es dann Holger Cherubin fast im Alleingang gelang, in einem nicht für möglich geglaubten Kraftakt die Schleswiger nierderzuringen, indem er eine Serie von 6 Punkten zum letzlich souveränen 21:16 Erfolg hinlegte und dabei den Gegner entzauberte.

In dem sich anschließenden Einzel fehlte Holger Cherubin, der für Janis Stöckmann in die Schlacht zog, allerdings die Kraft, um auch noch gegen den Routiné und vermutlich stärksten Schleswiger Peter Paustian zu bestehen. Nachdem er sich im ersten Satz nur knapp beugen musste, war im zweiten Durchgang die Luft endgültig raus.

Die Glücksburger Damen – Svenja Dürkob und Marianne Arp – konnten ihre guten Leistungen gegen die Eggebeker aus dem vorangegangenen Spiel zwar wiederholen, mussten sich dann allerdings in allen drei Damenspielen – Einzel, Doppel und Mixed – der Übermacht geschlagen geben.

Die Schlusspunkte eines grandiosen Auftritts der dritten Mannschaft setzten Peter Langenkemper und Piet Leckl-Niemann jeweils in ihren Einzeln. Während der immer stärker werdende und zur alter Form zurückfindende „Kapitano“ sein Spiel standesgemäß und trotz eines knappen zweiten Satzes relativ ungefährdet und souverän für sich entscheiden konnte, tat Piet Leckl-Niemann sich ungleich schwerer. Der zweite Herr zitterte sich zu einem knappen 21:19 und 22:20 Sieg. Während des gesamten Spiels gelang es dem ansonsten sicher aufspielenden Einzelspieler nicht, sich entscheidend abzusetzen. Auf diese ungewohnten Unsicherheiten nach dem Spiel angesprochen, äußerte der sichtlich erleichterte Akteur, „er habe ja schließlich mit links gespielt.“

Durch das am Ende verdiente Unentschieden befinden die Glücksburger sich zumindest über Nacht auf einem vor der Saison nicht für möglich gehaltenen 4. Tabellenplatz.

(PLN)