Team 3 nimmt dem Favoriten aus Langenhorn einen Punkt ab!

Die dritte Mannschaft des TSV Glücksburg 09 spielt eine unglaubliche Rückrunde. Selbst der Tabellenführer aus Langenhorn, der das Hinspiel noch deutlich mit 6:2 gewann, schaffte es nicht, die tapferen Glücksburger zu bezwingen. Nach knappen drei Stunden Badminton auf höchstem Niveau stand es am Ende 4:4 in der „Janis Stöckmann Halle“ zu Glücksburg, wobei die Gastgeber dem Sieg sogar noch einen Tick näher waren, als die bislang ungeschlagenen Titelaspiranten. Die Gücksburger mutierten dabei einmal mehr zum Favoritenschreck, leisteten nebenbei den Harrisleern Schützenhilfe und machten sehr zur Freude aller Badmintonfans den Aufstiegskampf wieder spannend.

Dabei standen die Sterne einmal wieder alles andere als günstig. Holger Cherubin, der inzwischen im Herrendoppel kaum wegzudenken ist, verletzte sich kurz vor Spielbeginn. Kapitano Peter Langkemper musste daher notgedrungen das ganze Team umstellen. Joe Bock und Piet Leckl-Niemann übernahmen die Aufgabe gegen das bislang ungeschlagene erste Doppel der Langenhorner zu Felde zu ziehen. Es kam jedoch noch dicker. Das Verletzungspech blieb den Glücksburgern treu. Auch Joe verletzte sich. Beim 3:3 im ersten Satz zog er sich eine schmerzhafte Zerrung am oberen rechten Innenschenkel zu. Dennoch kämpfte er bis zum bitteren Ende und brachte trotz erheblicher Bewegungseinschränkungen aufgrund seiner ganzen Klasse und Routine gemeinsam mit seinem Partner den Gegner an den Rand einer Niederlage. Den ersten Satz konnten Joe und Piet für sich mit 22:20 entscheiden. Im zweiten Satz hatten sie dann sogar beim Stand von 20:19 einen Matchball, den Piet allerdings leichtfertig durch einen indiskutablen Aufschlag vergab. Die Langenhorner nahmen dieses Geschenk dankend an und entschieden den Satz mit 23:21 knapp für sich. Der dritte und entscheidende Satz war nicht minder nervenaufreibend. Am Ende hieß es 19:21; nur zwei winzige Punkte trennten die Kontrahenten von Sieg und Niederlage.

Janis und Peter machten zuvor im zweiten Doppel kurzen Prozess mit ihren Gegnern, die nicht den Hauch einer Chance hatten.

Sodann zogen die Gäste jedoch auf 3:1 davon, indem sie das Damendoppel und -Einzel für sich entschieden. Marianne Arp ist nach ihrer langen Verletzung erwartungsgemäß noch nicht wieder völlig fit.

Die Antwort der dezimierten und arg vom Verletzungspech gebeutelten glücksburger Protagonisten ließ sehr zur Freude der Zuschauer nicht lange auf sich warten. Peter und Piet glichen aus, indem sie ihre Einzel überraschend deutlich gewannen.

Joe ging abermals über die Schmerzgrenze hinaus und überzeugte gemeinsam mit Svenja Dürkop im Mixed.. Leider reichte die Kraft in der Endphase des hoch dramatischen und entscheidenden dritten Satzes nicht. Die Langenhorner kamen zu einem glücklichen 21:18 Sieg, der vermutlich so nicht zu Stande gekommen wäre, wenn Joe im Vollbesitz seiner Kräfte gewesen wäre.

„Mr. 100 %“ - Janis Stöckmann, inoffizieller Namensgeber der glücksburger Sporthalle – musste es im letzten Spiel des Abends mal wieder richten und das hoch verdiente Unentschieden retten. Er fing auch gewohnt stark an. Im ersten Satz war sein Gegner nur ein besserer Zuschauer der „Janis Söckmann One Man Show“. Sehr zum Erschrecken seiner Teamkollegen ließ er im zweiten Satz dann aber genau so stark nach. Er schaffte es tatsächlich, gegen seinen bis dahin völlig überforderten Kontrahenten mit 19:21 den Kürzeren zu ziehen. Die Ursache war, wie sich in der Pause zwischen zweiten und dritten Satz herausstellte, ein eingeklemmter Nerv im Nacken, der sehr starke Kopfschmerzen verursachte und Janis das ein und andere mal vor Augen schwarz werden ließ. Fortuna – die Glücksgöttin, die alte „Schlampe“ - schien sich erneut gegen die „Unglücksburger“ verschworen zu haben. Eine professionelle Massage von Coach Jenny Bock verschaffte jedoch für kurze Zeit Linderung, die es Janis ermöglichte zu Beginn des dritten Satzes wieder zu zeigen, wer hier der Platzhirsch ist und warum er „Mr. 100 %“ und nicht „Mr. 89 %“ genannt wird. Mit fortdauerndem Spiel setzten die unsäglichen Schmerzen allerdings erneut ein. Das Spiel stand auf Messers Schneide. Mit einem Akt roher, unkontrollierter Gewalt und purer Willenskraft trotzte Janis jedoch den Göttern und machte aus „Unglücksburgern“ wieder überglückliche Glücksburger, indem er mit 21:19 gewann und als extra Showeinlage seinen Schläger gegen die Wand ballerte. Das Publikum war begeistert und dankte es ihm mit scheinbar nicht mehr endenden, lautstarken Applaus. Beim verfassen dieser Zeilen bin ich vom Siegesrausch noch immer ganz benommen. Danke, Janis. Ein Magnum schuldest du mir aber trotzdem noch (mit Mandelsplitter).

(PLN)